"Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen" - Ava Reed (Rezension)


Verlag: Ueberreuter Verlag
ISBN: 978-3-7641-7089-9
Seitenzahl: 320
Format: Hardcover / eBook
Preis: 16,95 € / 14,99 €
ET: 15.02.2019


Kurzmeinung


Dramatisch von der ersten bis zur letzten Seite, ein Buch mit ernster und doch so wichtiger Message.

Klappentext


In jeder Dunkelheit brennt ein Licht.
Man muss es nur finden!

Leni ist glücklich und liebt ihr Leben. Bis sich etwas in ihr verändert. Plötzlich führt jeder Gedanke in Lenis Kopf ein Chaotisches Eigenleben und ihre Gefühle drohen sie zu überwältigen. Ganz tief in sich drin spürt sie etwas, das vorher nicht da war - Leere, Traurigkeit und unendlich viel Angst.
Was fehlt ihr? Und wie erklärt man etwas, das niemand sehen oder verstehen kann? Am wenigsten man selbst ...

Meine Meinung



Was, wenn der Körper ganz plötzlich nicht mehr funktioniert? 
Was, wenn Gedanken zu einer Farce werden? 
Was, wenn man keinen Ausweg sieht, wenn es kein Entkommen gibt? 

Plötzlich ist sie da, tief in ihr drin, unberechenbar, heftig. Eine fast schon übermächtige Angst legt sich auf Lenis Seele. Egal wie sehr sie kämpft, sie kann sich nicht befreien, im Gegenteil, sie nimmt mehr und mehr von ihr Besitz ein. Ihr Körper entwickelt ein Eigenleben. Er lässt sich kaum noch steuern. Sie ist ihm und ihren Gedanken hilflos ausgeliefert.

Ava Reed hat sich mit diesem Buch an ein sehr schwieriges und doch so wichtiges Thema heranwagt. So vielfältig psychische Erkrankungen sind, so vielfältig sind auch ihre Anzeichen und Heilungswege. Sicher, es gibt diverse Muster, Einstufungen und Therapieansätze und doch hat jeder einzelne Erkrankte seine eigene, ganz persönliche Last zu tragen, seinen eigenen langen, meist holprigen Weg zu gehen.

Mich hat die Geschichte von Leni und Matti wirklich berührt. Ich mochte die Ehrlichkeit, die Treue und Loyalität der beiden sich selbst und dem Anderen gegenüber. Allerdings hat mich auch mancher Leichtsinn fast an den Rand des Wahnsinns gebracht. Es war teilweise eine kindliche Naivität zu spüren, die mich oft traurig werden lies. Kurzum, ich habe regelrecht mitgefiebert. 

Die fließenden Übergänge, der lockere Schreibstil Avas und die liebevolle Art machen es dem Leser leicht, in die Geschichte hineinzufinden und Zugang zu diesem schwierigen Thema zu bekommen. 

Auch das Cover gefällt mir wirklich gut. Grün - die Farbe der Hoffnung das alles wieder gut wird und gleichzeitig erweckt sie in mir ein Gefühl des Vergifteten. Eine Farbe, zwei Gesichter. Ganz genau wie viele Erkrankungen. Ganz genau wie die Welt von Leni und Matti.

Meine Bewertung



Ein wahrhaft wichtiges Thema, mit dem sich Ava Reed in diesem Buch beschäftigt hat. Sei es aus eigenen Erfahrungen heraus oder um die Welt auf psychische Erkrankungen aufmerksam zu machen. 
Mir hat die Umsetzung wirklich gut gefallen, allerdings kamen mir manche Handlungen etwas weit hergeholt, ja leichtsinnig vor. Vor allem im Bezug auf Matti. Wenn ich einmal die Geschichte Revue passieren lasse, machen diese Handlungsverläufe meiner Meinung nach dieses wundervolle, aufklärende Buch ein klein wenig kaputt. Freilich, die Liebe kann und wird auch in den meisten Fällen viel bewirken und niemand weiß wie es in einem Menschen wirklich aussieht der erkrankt ist. 
Trotz dieses kleinen Stolpersteins gebe ich dem Buch

5/5 ⭐ 




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