„Das Geheimnis der verborgenen Bibliothek“ von Felicity Whitmore


 


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- Rezensionsexemplar -

Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
ISBN: 978-3-423-22007-1
Format: Print (Taschenbuch) / eBook
Preis: 10,95 € / 9,99 €
Seitenzahl: 378
ET: 15. Juni 2022


Kurzmeinung



Eine geheimnisvolle, mitreißende Vergangenheitsforschung mit Gänsehautgarantie.


Klappentext



Wie ist der Mythos um Gerald Farwell entstanden? „Der Gütige“ wird er genannt und seit fast 200 Jahren wie ein Heiliger verehrt. Zoe Farwell ist nicht begeistert, dass ausgerechnet ihr eigener Vorfahr Gegenstand ihrer Doktorarbeit werden soll. Doch was sie in alten Aufzeichnungen über Gerald aufstöbert, lässt sie nicht mehr los. Eines gewaltsamen Todes ist er gestorben? In der verborgenen Bibliothek von Wooverlough Court, dem Sitz ihrer Familie, lernt sie die ganze verstörende Wahrheit kennen …


Meine Meinung



„Geheimnis“ und „Bibliothek“. Beides Worte, die meine volle Aufmerksamkeit gezogen haben, und so musste ich das Buch von Felicity Whitmore einfach lesen und durfte so, die darin niedergeschriebene Geschichte um ein ziemlich beängstigendes Familiengeheimnis entdecken. 

Im Jahr 1839 wird der Pfarrer Gerald, der den Beinamen „Der Gütige“ trug, ermordet. Doch war er wirklich so gütig wie man sich erzählt?

Zoe, die Nachfarin eben jenes Pfarrers, stößt während ihrer Recherche für ihre Doktorarbeit, welche Gerald und seine Heiligsprechung zum Thema hat, auf längst vergessene und gut verborgene Geschichten, die auf ein wirklich gut gehütetes Geheimnis in ihrer Familie schließen lassen. Je mehr sie sich in das Thema einarbeitet und je weiter sie in ihren Nachforschungen kommt, desto größer werden ihr Staunen und ihre Erkenntnis, mit was sie es genau zu tun bekommen hat. 
Sie stößt auf eine Geschichte, die absolut grausam, verstörend und so gar nicht gütig ist. Definitiv hat sie damit nicht gerechnet.

Während Zoe in der Gegenwart fleißig recherchiert, wird man durch einen Sprung zurück in die Vergangenheit Teil der Geschichte und lernt das Leben von Madeleine kennen, einer Frau, die dank eines wohlbetuchten Gönners, nicht wie ihre Freundinnen auf ein Leben an der Straße angewiesen ist, sondern in Luxus schwelgt. Doch als nach und nach eben jene Freundinnen getötet aufgefunden werden und niemand sich um den Grund des Ablebens von diesen Prostituierten schert, beginnt Madeleine selbst der Sache auf den Grund zu gehen - es wird mysteriös und gefährlich. 

Großartig geschrieben, mit eindrucksvollen Worten und so bildhaft erzählt, bin ich durch die Seiten geflogen und habe zusammen mit Madeleine gebangt und gehofft und mit Zoe ein Geheimnis ums andere aufgedeckt. Teilweise war ich fasziniert von der Vielfalt der Möglichkeiten, die alle hätten richtig sein können. Am Ende hingegen war ich wirklich schockiert von der Grausamkeit, die die Recherche um diese Familiengeschichte tatsächlich ans Licht gebracht hat. Felicity Whitmore weiß, wie man die Spannung hält und sie sogar noch weiter antreibt. Für mich waren es sehr kurzweilige Lesestunden mit dem gewissen Nervenkitzel und Gänsehautmomenten, die so eine, doch eigentlich längst vergessene Geschichte, definitiv auslöst.  

Hin und wieder habe ich mir ein wenig tiefere Einblicke in die Vergangenheit gewünscht. Mehr Details in Bezug auf diese, längst vergessene Zeit und doch bin ich noch immer fasziniert, was, durch Wissensdurst und Stöbern in sämtlichen Archiven, doch alles auch nach einer so langen Zeit, noch ans Tageslicht kommen kann.

Empfehlenswerte Lektüre für gemütliche Stunden mit dem gewissen Etwas. 

4/5 ⭐


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