„2 Seelen - Das erste Buch der Unsterblichkeit“ von Rose Snow




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-Rezensionsexemplar-

Verlag: Ravensburger Verlag
ISBN: 978-3-473-40211-3
Format: Print (Hardcover) / eBook
Preis: 18,99 € / 14,99 €
Seitenzahl: 470
ET: 1. Februar 2022


Kurzmeinung



Komplexe, spannende Romantasy zum Mitfühlen


Klappentext



Zwei Seelen.
Ein Schicksal.

Als drei geheimnisvolle junge Männer in ihr Haus einziehen, wird Kelas Leben noch verwirrender als ohnehin schon. Schließlich spricht sie seit Kurzem mit dem Geist ihres verstorbenen Großvaters, erhält rätselhafte Briefe und sieht Dinge, die es gar nicht geben sollte. Besonders einer der neuen Mitbewohner, der unnahbare Nero, bringt Kelas Herz völlig durcheinander. Dabei hat sie keine Ahnung, wer er wirklich ist und was er vor ihr verbirgt: Sie ist längst Teil eines ewigen Spiels um Leben und Tod - und Nero ist nicht nur mächtig und unsterblich, sondern auch für immer an eine andere gebunden …


Meine Meinung



Es überrascht mich jedes Mal aufs Neue, wie mitreißend und emotional einnehmend ein Buch, beziehungsweise, Passagen darin, geschrieben sein können. Räumt eure Taschentücher also lieber nicht allzu weit weg, denn es gibt tatsächlich die ein oder andere herzzerreißende Szene, bei dem sicher kein Auge trocken bleibt. 

Einmal begonnen befindet man sich sogleich mittendrin in einer völlig faszinierenden Geschichte rund um Geister, Seelen, geheimnisvolle Schlüssel, Liebe und wie schon der Untertitel verrät, Unsterblichkeit. Für die Protagonistin Katalea, kurz Kela, ändert sich innerhalb kürzester Zeit so ziemlich alles und ich weiß nicht, ob ich an ihrer Stelle so stark und klar geblieben wäre. Sie ist für mich ein ganz besonderer Charakter. Ein bisschen durcheinander, herzlich, mutig und sanft. Doch von vorn:

Alles beginnt damit, dass Kela und ihr Bruder nach dem Tod ihres Opas auf der Suche nach Mitbewohnern sind, um weiterhin im Haus wohnen bleiben zu können. Tatsächlich werden sie fündig. Jerome, Todd und Nero, sehr mysteriöse und geheimnisvolle junge Männer, die, scheinbar auf der Suche nach etwas, durchs Haus streichen, wohnen von nun an bei den beiden, wecken allerdings in Kela ein eigenartiges Gefühl. Hinzu kommen Briefe, die an sie adressiert sind und auch nur von ihr gelesen werden können. Und sei das alles noch nicht genug, sieht Kela plötzlich Schatten und der Geist ihres Großvaters quasselt unbeirrt auf sie ein. Wird sie verrückt?

Nach und nach erfährt man als Leser auf eine humorvolle, locker leichte Art die Zusammenhänge  und kommt dabei aus dem Staunen kaum mehr heraus. Diese Geschichte geht so viel tiefer als zunächst gedacht und als Kela das klar wird, wächst sie meiner Meinung nach förmlich über sich hinaus. Sie nimmt die Neuigkeiten wirklich tapfer auf und stellt sich ihrem Schicksal. Neben jeder Menge Witz, Abenteuer und Spannung wird im Handlungsverlauf auch das Thema Trauerbewältigung aufgegriffen und ich bin noch immer fasziniert, wie vorsichtig und respektabel und doch so natürlich mit dem Thema Tod umgegangen wurde. Keine einfache Aufgabe, geht doch jeder anders mit seiner Trauer um. Ich finde, Rose Snow hat dieses Thema ganz wundervoll integriert und achtsam behandelt, sodass zu keiner Zeit Unbehagen aufkam, sondern eher Geborgenheit und Einsicht. 

Es wäre jedoch keine Romantasy, wenn nicht die beiden Hauptelemente vorkommen würden. Romantisch wird es ganz sicher, denn es bahnt sich etwas an, wovon ich allerdings an dieser Stelle nichts verraten möchte. Deshalb gehe ich lieber noch ein wenig mehr auf den Fantasypart der Geschichte und die damit verbundene Buchgestaltung ein. 

Wie ihr sicherlich schon mitbekommen habt, sind die drei Männer keineswegs normal und auch Kelas neue Gaben kann man nicht als natürlich einordnen. Nero beispielsweise ist ein Unsterblicher und gehört dem Clan de Balzac an. Insgesamt gibt es 7 Clans, die allesamt über magische Fähigkeiten wie Illusionen erzeugen, Gefühle manipulieren, Gedanken lesen etc. verfügen und denen ein bestimmtes Symbol in Form einer Blume zugeordnet ist. Der Clan de Balzac beispielsweise nennt die schwarze Rose sein. Immer wieder findet man im Buch Auszüge über die einzelnen Symbole aus dem sogenannten Archiv des Hohes Rates. Diese kleinen Ausflüge verströmen eine gewisse Magie und bauen auf faszinierende Weise eine Bindung zu den zugehörigen Familien auf. Ganz am Ende des Buches, und das ist zugleich mein einziger Kritikpunkt, befindet sich eine Gesamtübersicht über die Familien, ihre Entstehung, die Symbole sowie deren Fähigkeiten. Diese Übersicht hätte ich mir ganz am Anfang des Buches gewünscht, da ich sie tatsächlich erst im Nachhinein entdeckt habe. Aber das ist ein wenig Jammern auf hohem Niveau.

Diese sieben Familien haben ein Ziel, welches sie stetig verfolgen und vorantreiben und in das Kela nun mit hineingezogen wird. Sie sind auf der Suche nach den Schlüsseln der Athanados, den Kéjsaias, die die ‚Heilige Pforte‘ öffnen. Je mehr Schlüssel eine Familie besitzt, desto größer ist ihre Macht. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen mit welcher Skrupellosigkeit und Gier hierbei teilweise vorgegangen wird. 

Es gibt in diesem Buch so viel zu entdecken. Spannung, Humor, Leidenschaft und ein richtig fieser Cliffhanger - alles ist dabei und ich bin gespannt, wie sich alles in der Fortsetzung entwickelt und zu wessen Gunsten die Handlung im weiteren Verlauf ausgeht. Ich glaube aber, dass das Autorenduo noch etliche Wendungen bereithält.

5/5 ⭐






 









 










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