„Anatomy - Eine Liebesgeschichte“ von Dana Schwartz



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- Rezensionsexemplar -

Verlag: Loewe Verlag
ISBN: 978-3-7432-1498-9
Format: Print (Paperback) / eBook
Preis: 16,96 € / 9,99 €
Seitenzahl: 383
ET: 7. Dezember 2022


Kurzmeinung



Ein Blick in die fantastischen, geheimnisvollen, ziemlich gruseligen Anfänge der Medizin.


Klappentext



Eine Stadt, infiziert mit Geheimnissen.
Eine junge Frau, die sie seziert.

Lady Hazel Sinnett möchte unbedingt Chirurgin werden - was für sie als Frau jedoch unmöglich ist. Bis der Dozent Dr. Beecham sich auf einen Deal einlässt: Wenn sie die medizinische Prüfung ohne Unterricht besteht, darf sie bei ihm studieren. Zum Glück trifft die junge Frau auf Jack Currer - einen Auferstehungsmann, der Leichen ausgräbt und sie zu Lehrzwecken verkauft. Jack hilft Hazel nicht nur beim Lernen, sondern weckt auch ungeahnte Gefühle in ihr. Doch als sie an den Toten immer mehr Besonderheiten entdecken, finden sich die beiden plötzlich in einem Netz aus Geheimnissen und Intrigen wieder …


Meine Meinung



Die Anfänge der modernen Medizin - gruselig und interessant zugleich - werden in „Anatomy - Eine Liebesgeschichte“ so lebendig und bildhaft dargestellt, dass sich einem während des Lesens die Härchen aufstellen und der eigene Körper von einer Gänsehaut überzogen ist. Bravourös nimmt uns die Autorin mit in eine Zeit, in der bestimmte Berufe nur Männern von hohem Stand vorbehalten sind. Doch es ist eine Zeit des Umbruchs und des Umdenkens und die junge Lady Hazel Sinnett findet ihre Erfüllung in der  Lehre der Medizin und so erweitert sie ihr Wissen unaufhörlich. Sehr zum Missfallen der jungen Herren und ihrer Eltern, doch sie gibt nicht auf und arbeitet hart daran, ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Dass nicht alles in der Medizinforschung mit rechten Dingen zugeht, bekommt Hazel sehr schnell mit und so wird es immer gefährlicher je mehr Wissen sie erlangt.

Hazel ist mir mit ihrer einfachen, herzlichen und auch neugierigen Art schnell ans Herz gewachsen. Ihr Wissensdurst, Einfallsreichtum und Optimismus ist ansteckend und die Leidenschaft mit der sie für ihren Wunsch kämpft ist mehr als beachtlich. Ich habe es ihr während des Lesens mehrfach gegönnt und von Herzen gewünscht, dass sie schlussendlich ihrem Ziel näher kommt und vielleicht sogar ihren Traum eines Tages leben darf.

„Anatomy“ hat sich für mich ziemlich schnell zum Highlight gemausert, denn die Geschichte hat mich durch und durch fesseln können. Teilweise habe ich mich sehr gegruselt und schon im nächsten Moment waren die interessantesten Informationen über die Geschichte der Medizin, ihre Anfänge und Fortschritte dabei. Der Text wurde hin und wieder durch Zitate und Abhandlungen der Geschichte belegt und ich kann mir nun wirklich bildlich vorstellen, wie alles seinen Anfang nahm. Skrupel kannte man zu dieser Zeit eher weniger, aber man sollte sich auch die Frage stellen: Wo wären wir in der heutigen Medizin, wenn es diese gruseligen Anfänge mit all ihren Versuchen und Fehlern nicht gegeben hätte? Wären unsere Ärzte heute in der Lage so viele Menschenleben zu retten? Ich denke nicht. Ein sehr sehr schwieriges Thema, bei dem sicher die  Meinungen und Einstellungen vieler weit auseinandergehen.

Dieses Buch prägt meiner Meinung nach sehr stark und hinterlässt sowohl einen positiven als auch einen negativen Beigeschmack zu dem Thema, genauso wie sich Hazels Geschichte tief in das Gedächtnis einbrennt. 

Eine wundervolle, interessante und vor allem vielseitige Geschichte, die ich von Herzen empfehlen kann.

5/5 ⭐

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